Dabei stellt er einerseits die Bedeutung der digitalen Revolution für die derzeitige Elterngeneration heraus, deren „digitale Vita“ sich von der der eigenen Kinder unterscheidet, den Umgang mit dem „Nicht- Bekannten“, der Erfahrung aus dem Interessensfokus der Kinder ausgelöscht zu sein. Auf der anderen Seite plädierte er dafür “Beschäftigung mit dem Internet, Soziale Medien und Gaming eher als Symptome denn als Ursache für entstandene Schwierigkeiten (z.B. mangelnde Schamregulierung A.d.V.) zusehen. Diese Annahme eröffnet Handlungsoptionen dort, wo Erziehungsverantwortliche sich häufig schon ohnmächtig und ausgeliefert fühlen”. (S. 32)
Eine Säule im Konzept der neuen Autorität ist die Präsenz, die bewusste Anwesenheit im Leben der Kinder und Jugendlichen. Was dies in Bezug auf die Nutzung der digitalen Medien bedeutet, führt der Autor anhand von Fallvignetten aus dem Alltag nachvollziehbar aus.
Mit den 3 Stufen der „Wachsamen Sorge“ werden orientierungsgebende Leitplanken angeboten, die den Kindern und Jugendlichen deutlich machen, wofür die Erziehungsverantwortlichen stehen und nicht wogegen sie kämpfen. Die eigene Position zu stärken, beharrlich bleiben – unabhängig von der Reaktion des Kindes – und die Beziehung zu stärken, führen zurück aus der Ohnmacht in die eigenen Handlungsmöglichkeiten.
Ein empfehlenswertes Büchlein, auch wenn es mit 70 Seiten im Preis-Leistungsverhältnis teuer ist.